In diesem Blogartikel möchte ich für euch den 4k Gaming Beamer Predator GD711 von Acer testen und euch vorstellen. Beim Predator GD711 Beamer handelt es sich um das neuste Gaming Beamer Flaggschiff aus dem Hause Acer, der durch sein außergewöhnliches Design, 4k UHD Auflösung und LED-Lichtquelle auffällt.
Acer hatte mit dem Acer Nitro G550 Gaming Beamer oder Predator Z650 Gaming Beamer bereits unterschiedliche aufs Gaming ausgerichtete Beamer am Start. Nun verbindet Acer die Features der Vorgängermodelle, indem sie auf lebendige Farben setzen. Im Vergleich zum Z650 ist der Predator GD711 allerdings kein Kurzdistanz-Beamer, sondern muss mit normaler Distanz (> 1 Meter) ausgerichtet werden.
Dieser Gaming Beamer Test verrät dir, ob sich ein Kauf lohnt und ob der Predator GD711 sein Geld wert ist.
Inhaltsverzeichnis
Erster Eindruck und Lieferumfang
Der erste Eindruck des Predator GD711 macht Lust auf mehr und offenbart einen Gaming Beamer, der auch designtechnisch hierauf ausgelegt ist. Insbesondere die Lüftungsgitter an der linken und rechten Seite machen Eindruck. Der Predator Schriftzug ist genauso wie das passende Logo auf der Beameroberseite in einem schicken Silber gefasst und stellt ein optisches Highlight dar.
Der Predator Gaming Beamer besitzt kompakte Maße von 320 x 230 x 109 mm (B x T x H) und ist gerade einmal 3,10 kg schwer. Dies ermöglicht eine leichte Integration in die Projektionsumgebung und das Mitnehmen zu Freunden für Gaming Sessions oder Filmabende.
Im Lieferumfang ist neben dem Stromkabel auch ein 1,80 m langes HDMI Kabel, eine Fernbedienung, eine Schnellstartanleitung sowie ein Wireless Adapter dabei. Sogar eine Linsenkappe schützt die Linse bei Nichtbenutzung des Predator GD711 vor Staub und Schmutz.
Das besondere an der Fernbedienung im Lieferumfang ist die antibakterielle Eigenschaft. In Zeiten von Corona und steigendem Hygienebewusstsein ist dies ein nettes Add-on.
Anschlüsse und Konnektivität
Der Predator GD711 Gaming Beamer ist mit Blick auf die Anschlüsse auf die neusten Peripheriegeräte ausgelegt. Neben zwei standardmäßigen HDMI 2.0 Ports (leider kein HDMI 2) verfügt der 4k Gaming Beamer über drei USB Typ-A Anschlüsse. Einer davon ist für den Wireless Adapter vorgesehen und kann nicht anderweitig genutzt werden.
Einer der freien Typ-A Anschlüsse ist mit Strom versorgt, worüber ein optionaler TV-Stick o.ä. mit Strom versorgt werden kann. In unserem Test war die Nutzung eines TV-Sticks problemlos möglich. Ferner verfügt der Predator GD711 über einen 3,5 mm Klinkenstecker, worüber externe Lautsprecher angeschlossen werden können.
Dank des beiliegenden Wireless Adapters kann der Gaming Beamer kabellos mit einem Smartphone oder Notebook verbunden werden. Dies ist mit iOS, Android und Windows möglich. Dafür kann die App “CollaVision” heruntergeladen werden, worüber auch auf einem iPhone eine Verbindung zum GD711 aufgebaut werden kann.
Erstbetrieb und Ausrichtung der Projektion
Der Predator 4k Gaming Beamer ließ sich problemlos anschließen und in Betrieb nehmen. Aufgrund der LED-Lichtquelle fährt der GD711 sehr schnell hoch und erreicht seine volle Farbkraft und Helligkeit in wenigen Sekunden. Falls der Wireless Adapter noch nicht eingesteckt wurde (dies sollte auf der Rückseite gemäß dem Bild auf dem Sticker durchgeführt werden), solltest du dies nun tun und wirst auch darauf hingewiesen.
Zur Bildausrichtung verfügt der Predator Gaming Beamer über eine automatische 30° vertikale und horizontale Trapezkorrektur, mit der eine schiefe Projektion angepasst wird. Das vordere Standbein des GD711 lässt sich herausdrehen, um die Bildausrichtung zu unterstützen. Der Offset von 100 % ist durchaus gering, weshalb die Anpassung der Standbeinhöhe bei leicht nach oben ausgerichteter Projektion hilfreich ist.
Da keine optische Bildverschiebung (Lens Shift) vorhanden ist und der Zoom fixiert ist, sollte unbedingt vor Kauf die Möglichkeit der Integration ins heimische Wohnzimmer geprüft werden. Dies funktioniert kinderleicht im Projektionsabstandsrechner von Acer, den ihr hier aufsuchen könnt.
Betriebslautstärke
Der 4k Gaming Beamer GD711 ist sehr leise und während des Betriebs kaum wahrzunehmen. Auch hier greifen die Vorteile der LED-Lichtquelle, die weniger kühlungsintensiv ist. Im Datenblatt ist die Betriebslautstärke mit 27 dB im Normal-Modus und 23 dB im Eco-Modus angegeben. Die folgenden Soundaufnahmen demonstrieren die Lautstärke im Normal- und Eco-Modus. Dabei wurde der Sound mit einem Smartphone direkt neben dem Lüfter aufgenommen.
Predator GD711 Betriebslautstärke im Normalmodus
Predator GD711 Betriebslautstärke im Eco-Modus
Auflösung und Bildqualität
Die Bildqualität des Predator Gaming Beamers hat mich in meinem Test umgehauen. Der GD711 löst mit 3.840 x 2.160 Pixeln auf. Dadurch kann der Predator GD711 als 4K Beamer vermarktet und verkauft werden. Der integrierte 0.47” DLP Chip löst hingegen nur mit nativem Full HD (1.920 x 1.080 Pixel) auf. Hierbei wird die typische Pixel Shifting Technologie genutzt.
Mehr Informationen zu Pixel Shifting kannst du in unserem Artikel zu Beamer Auflösungen oder die Übersicht der besten 4k Modelle nachlesen.
Wir haben in unserer Testumgebung (Bild oben links links) unterschiedliche Helligkeitssituationen getestet. Dabei lässt sich zusammenfassen, dass du auch ohne zugezogene Gardienen (Bild oben links) am helligen Tage problemlos ein Bild erkennen kannst. Auf den unteren Bildern ist die Projektion bei abgedunkeltem Raum im Normal- (links) und Eco-Modus (rechts) zu erkennen.
Einen besonders positiven Einfluss auf die Bildqualität hat die LED-Lichtquelle. Dank dieser kann der Gaming Beamer den Kinofarbraum Rec.709 zu 125% abdecken, welches sich in der Farbtiefe zeigt. High Dynamic Range (HDR) wird unterstützt. Dabei ist das Bild des Predator GD711 erstaunlich hell, obwohl dieser nur knapp 1.450 ANSI Lumen besitzt.
Dies hängt mit dem Helmholtz-Kohlrausch-Effekt zusammen, der beschreibt, dass kräftige und satte Farben die wahrgenommene Farbhelligkeit steigern. Auch der Kontrastwert des GD711 hat uns in dunklen Filmszenen sehr gefallen.
Im Menü lassen sich unterschiedliche Modi einstellen. So gibt es neben dem Kinomodus auch einen dedizierten Modus fürs Gaming. In drei individuellen Farbprofilen lassen sich Farben optimal nach den Bedürfnissen einstellen. Dabei kann Helligkeit, Kontrast, Schärfe, Farbe oder auch die Gamma Werte angepasst werden.
SmartTV und App Integration
Nach dem Starten des Predator GD711 wird automatisch das Smart-System gestartet. Hierbei handelt es sich um das Aptoide System, welches auch beim Optoma P2 integriert ist.
Während bei Google Mobiles Service – im Folgenden auch Android genannt – die Hersteller Gebühren für Lizenzen zahlen und eine Kompatibilität zwischen den angebotenen Apps und dem Gerät sicherstellen müssen, handelt es sich beim Aptoide System um eine Open-Source Variante von Android. Auch wenn theoretisch alle Apps direkt herunterladbar oder per APK hinzufügbar sind, kommt es aufgrund fehlender Kompatibilitätsprüfung häufig zu Fehlern.
Wie schon beim Optoma P2 oder Acer ApexVision L811 war die Nutzerfreundlichkeit des Smart Systems leider sehr gering. Von den bekannten Apps waren nur YouTube, Netflix, Amazon Prime und Disney + vorhanden. Allerdings konnten die Apps zwar heruntergeladen und installiert, aber nicht ausgeführt werden. Allein Amazon Prime hat funktioniert. So stürzten die Apps immer wieder ab.
Dem Aptoide Systems ist erneut die Nutzerfreundlichkeit abzusprechen. Wenn man Apps nutzen möchte, empfehle ich dringend den Kauf eines optionalen TV-Sticks. Dieser kann dank der passenden Anschlüsse am Beamer betrieben werden und stellt Kompatibilität von Apps sicher.
Gaming Features
Wie aus dem Hause Acer bekannt richtet sich die Predator Serie an Gamer. Dies lässt sich nicht nur am Design des Predator GD711 erkennen, sondern auch an spezifischen – an Gamer gerichtete – Features.
Im Fokus steht hierbei die Variable Refresh Rate (VRR), also die variable Bildwiederholungsrate. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um eine Art der Bildinterpolation. Der GD711 ist in der Lage zu erkennen, wenn in bestimmten Bildszenen weitere Frames notwendig sind, um das Bild flüssig und ohne Lags darzustellen. Dabei wird das Bild mit dem Input vom PC oder Konsole synchronisiert. Hierbei sei gesagt, dass das Inputgerät mindestens HDMI 2.0 bedarf, da für die Nutzung von VRR eine gewisse Bandbreite notwendig ist.
Ein i-Tüpfelchen wäre ein HDMI 2.1 Anschluss gewesen. Vorteile von HDMI 2.1 gegenüber HDMI 2.0 sind hierbei die deutlich höhere Bandbreite von 48 Gbits/s im Vergleich zu nur 18 Gbits/s bei HDMI 2.0. So können ohne Einschränkungen HDR Videos wiedergegeben werden und Kontraste und Konturen bleiben erhalten.
In unserem Test war Casual Gaming ohne Lags möglich.
Preis und Verfügbarkeit
Die unverbindliche Preisempfehlung des Predator GD711 Gaming Beamers liegt bei 1.499 €. Der GD711 wird gegen Ende Januar 2022 verfügbar sein.
Der Preis mag auf den ersten Blick hoch erscheinen. Im Vergleich zu anderen 4K Projektoren wie dem Optoma UHD38 oder Acer H6815BD müssen rund 500 € mehr auf den Tisch gelegt werden. Dafür bekommt man allerdings auch nochmal deutlich bessere Farben und eine längere Lebensdauer dank LED-Lichtquelle (knapp 20.000 Stunden mehr).
Der Predator GD711 ist bei bekannten Händlern wie Amazon oder Notebooksbilliger zu erwerben.
Fazit
In diesem Testbericht haben wir den Predator GD711 4k Gaming Beamer getestet. Der Gaming Beamer eignet sich optimal fürs eine Partie Fifa oder Mario Kart auf großer Leinwand, ist aber auch für Filmerlebnisse zu empfehlen.
Besonders positiv ist das außergewöhnliche Design (was man mögen muss – subjektive Meinung) und die Bildqualität zu bewerten. Die LED-Lichtquelle sorgt für kräftige Farben und gute Kontraste. Die Betriebslautstärke ist gering und die Lebensdauer hoch.
Anzukreiden sind das SmartTV System, welches leider kaum zu gebrauchen ist. Hierbei empfehle ich dringend die Nutzung eines optionalen TV-Sticks, um die Appkompatibilität sicherzustellen.
Der Predator GD711 ist die richtige Wahl, wenn man noch kräftigere Farben und bessere Kontraste als beim Acer H6815BD oder Optoma UHD38 wünscht und das Design des Gaming Beamers mag.